KRAV MAGA & ICH

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Im vergangenen Jahr schnellten die Verkaufszahlen von Pfefferspray in die Höhe und das Interesse an einem kleinen Waffenschein war so groß wie nie. Krav Maga kommt ganz ohne Waffen aus und gibt doch das gute Gefühl, sich im Notfall verteidigen zu können.

Ob ich nun ein kleiner Angsthase bin oder einfach berechtigterweise vorsichtig, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls gibt es Augenblicke, in denen ich mich alleine einfach nicht wohl fühle. Sei es beim Joggen, auf dem Weg zum Sport oder abends nach einer Party – das mulmige Gefühl ist ein treuer Begleiter. Weil mich das ärgert und weil ich mich nicht über Dinge beschweren möchte, die ich nicht selbst versucht habe zu ändern, habe ich mir vorgenommen, mich mit dem Thema Selbstverteidigung auseinanderzusetzen.

In das Thema Krav Maga habe ich mich vor einer Weile schon einmal eingelesen und war von Anfang an sehr angetan. Wirkungsvolle Techniken, die einprägsam sind und einer natürlichen Bewegungsabfolge folgen, um im Notfall keine wertvolle Zeit zu verlieren – das klang nach etwas, das auch ich mir zutraue.

Krav Maga stammt ursprünglich aus Israel und heißt übersetzt „Kontaktkampf“. Warum das so ist, spüre ich beim Basisseminar schnell. Es geht nicht darum, sich von den Tipps des Trainers berieseln zu lassen, sondern das Gehörte in Form von Gruppen- und Partnerübungen direkt in Aktion zu bringen. Meine Unterarme sind das kontinuierliche Abwehren und Angreifen nicht gewohnt, was sie mich mit blauen Flecken und Schmerzen spüren lassen. Den anderen Kursteilnehmern geht es nicht anders, aber jammern können wir später.

„Check the area“

Wir lernen nicht nur das Grundgerüst aus „Inside Defense“ und „Outside Defense“, das heißt die richtigen Reaktionen zum Schutz der Körpermitte sowie vor Angriffen von der Seite oder von hinten, sondern sprechen auch gemeinsam über erlebte oder mögliche brenzlige Situationen. Ein wichtiger Bestandteil des Trainings, der uns im Laufe des Kurses immer wieder begegnet, ist der Hinweis, stärker auf seine Umgebung zu achten. Nicht nur in Notfallsituationen, in denen man sich auf einen möglichen Angreifer vorbereiten muss, sondern auch im Alltag. Viel zu oft gehen wir mit Scheuklappen durch die Welt, können oder wollen nicht wahrnehmen, was um uns herum passiert. Auf diese Weise werden Straftaten in unserer Umgebung erst möglich – weil niemand hinsieht und eingreift.

„Schaden vermeiden“

So ein Sonntagmittag macht niemanden zum Supergirl, aber am Ende des Tages zählt vor allem das gute Gefühl, im Notfall besser vorbereitet zu sein. Denn das Selbstbewusstsein, sich selbst verteidigen zu können, kann im schon den Unterschied machen. Und genau das ist auch der Sinn des Basiskurses. Wenn jemand Böses im Sinn hat, ist er im Zweifelsfall nur schwer aufzuhalten. Aber Krav Maga kann helfen, aus brenzligen Situationen möglichst schnell herauszukommen und so Schaden zu vermeiden.

Diese Erkenntnisse, Kniffe und Tipps sind für mich jeden blauen Fleck und auch den Muskelkater am nächsten Tag wert. Krav Maga Einsteigerkurse werden mittlerweile in vielen deutschen Städten angeboten. In meinem Fall war die Gruppe sehr gemischt, also keine falsche Scheu, falls auch ihr euch zum ersten Mal in eine Kampfsportschule wagt.

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